Dreschflegel Bio-Saatgut
Spargelerbse
Pflanzenportrait: Spargelerbse (Autorin: Maren Uhmann)

Spargelerbse
Herkunft
Die Spargelerbse ist im deutschen Raum erst seit dem 16. Jahrhundert bekannt, aus dieser Zeit stammen die ersten schriftlichen Erwähnungendieser Nutzpflanze, so zum Beispiel bei Joachim Camerarius (1586) unter der Bezeichnung "Lotus pulcherrime tetragonolobos".
Der Anbau der Spargelerbse als Gemüse ist in unseren Breiten vermutlich noch nie von großer Bedeutung gewesen, in Asien gilt sie dagegen als Delikatesse und ist in den Hausgärten üblich. Die Hauptverbreitung der Spargelerbse liegt rund um das Mittelmeergebiet, als wilde Vorfahrin wird die in Süditalien heimische zweifarbige Spargelerbse (Tetragonolobus biflorus) vermutet.
Botanik
Die Spargelerbse zählt zu der Familie der Schmetterlingsblütler und ist einjährig. Die Hülsen haben vier symmetrisch angeordnete flügelähnliche Längsrippen, was der Pflanze auch den Namen Flügelerbse eingebracht hat.
Es existieren verschiedene Wuchstypen. Die bei Dreschflegel erhältliche hat ca. 60 cm lange Triebe und gelbe Blüten, es gibt auch buschige oder rotblühende Sorten.
Anbau und Ernte
Der Anbau von Spargelerbsen ist ganz unkompliziert. Als Leguminose hat sie die Fähigkeit, mit Hilfe der Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft aufzunehmen, weshalb sie keinen besonderen Nährstoffbedarf hat. Wichtig ist nur, dass ein vierjähriger Abstand zu anderen Leguminosen, wie Bohnen und Erbsen gehalten wird.
Ausgesät werden kann sie ab April, manchmal wird in der Literatur empfohlen, sie vorzuziehen, da sie als wärmebedürftig gilt, aber unserer Erfahrung nach ist das überflüssig. Gesät wird in Reihen von mindesten 40x30 cm. Da diese Sorte besonders langtriebig ist, bietet es sich an, sie am Zaun zu ziehen. Die Triebe ranken allerdings nicht von selbst, sondern müssen festgebunden werden. Ansonsten kann sie auch als Bodendecker genutzt werden.
Die ersten Hülsen können ab Juni geerntet werden. Diese werden zwar im Reifezustand ca. 7 cm lang, sind dann aber holzig. Genussreif sind die Hülsen bei 3-4 cm Länge, der richtige Erntezeitpunkt darf also nicht verpasst werden. Da sie aber den ganzen Sommer über blühen und neue Hülsen bilden, ist das auch kein Problem. Laufendes Ernten fördert die Fruchtbildung.

Spargelerbse in Blüte
Inhaltstoffe und Verwendung
Die Samen sind reich an Eiweiß und enthalten Kalzium und Phosphor, sowie Vitamin A,C und B.
Neben den jungen Hülsen können auch die jungen Sprosse gegessen werden. Laut Udelgard Körber-Grohne ("Nutzpflanzen in Deutschland") ist darauf der Name Spargelerbse zurückzuführen und nicht auf den angeblichen Spargelgeschmack. Früher wurden von vielen (Wild-)Pflanzen auch Sprosse, Triebe oder Blattrippen gegessen, was als "Spargeln" bezeichnet wurde, ein Hinweis darauf findet sich noch heute, neben der Spargelerbse auch beim Spargelsalat.
Die Hülsen schmecken lecker, wenn sie kurz gedünstet werden oder im Wok gebraten, zusammen mit dem frischen Grün der Winterheckenzwiebel und Petersilie oder auch püriert und mit Sahne verfeinert.
Die reifen Samen wurden früher, wie so vieles, als Kaffeersatz verwendet. Wer das ausprobieren möchte (allerdings gebe ich keine Garantie auf den Geschmack) nimmt am besten eine gusseiserne Pfanne und röstet die getrockneten Samen bei gleichmäßiger Hitze unter ständigem Rühren ohne Fettzugabe. Wenn die Samen dunkelbraun, nicht schwarz, geröstet sind, sind sie fertig. Danach können sie in der Kaffeemühle zermahlen und wie Kaffee zubereitet werden.