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Dreschflegel Bio-Saatgut

Samenbau: Salat - die Pusteblumen unter den Korbblütern (Autor: Jens Eichler)

Botanische Zuordnung

In der Kultur und ebenso in der Saatgutvermehrung sind Salate so unkompliziert, dass sie gut für eigene Saatgutgewinnungsversuche geeignet sind. Die Salate, von denen es selbst schon eine große Vielfalt gibt, gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Diese Familie wiederum ist weltweit eine der artenreichsten überhaupt und auf die Verbreitung durch den Wind spezialisiert.

Die Samen, die in kleinen "Körbchen" sitzen, haben meist einen "Pappus", das sind umgebildete Kelchblätter, die als Flugapparat dienen. Besonders schön zu sehen z.B. beim Löwenzahn, dessen Schirmchen wir alle schon mal in die Luft gepustet haben.

Gezüchtet wurden unsere Salate aus Latticharten, daher der botanische Gattungsname Lactuca.


Der Anbau

Zur Saatgutgewinnung ist eine frühe Aussaat notwendig, ich säe meine Salate schon im Februar, spätestens bis Mitte März. Salat keimt schon bei niedrigen Temperaturen gut, auf jeden Fall sollte er genügend hell stehen, damit die Pflänzchen kräftig und gedrungen bleiben.

Eine gut belichtete Fensterbank in einem kühleren Nebenraum wäre ein guter Platz. Weil ja einige Pflanzen zur Samenernte stehen bleiben müssen und wir auch die Möglichkeit haben möchten, die besten Pflanzen auszuwählen, sollten 10 bis 15 Pflanzen mehr pro Sorte angezogen werden als sonst.

Gut entwickelte Jungpflanzen werden dann im April mit etwa 35 x 35 cm Abstand gepflanzt, die weitere Kultur erfolgt wie gewohnt. Salate sind ziemlich strikte Selbstbefruchter. Das macht die sortenreine Vermehrung im Hausgarten relativ einfach. Es können also durchaus mehrere Sorten parallel vermehrt werden und Absprachen mit benachbarten GärtnerInnen müssen auch nicht getroffen werden, was bei Fremdbefruchtern nötig wäre.


Selektion

Nun nähert sich mit beginnender Genussreife der Zeitpunkt der Selektion. Das ist die erste "ganz neue" Aufgabe, die der Samenbau mit sich bringt, und bedeutet, dass ich mit diesem Arbeitsschritt die Pflanzen auswähle, die als Samenträger stehen bleiben werden.

Bei dieser Selektion können verschiedene Kriterien berücksichtigt werden: Blatt- bzw. Kopfform, Farbe, Gesundheit, Kopfbildung (früh? fest? locker?). Auch das möglichst späte Schossen einer Sorte ist eine sehr erwünschte Eigenschaft und meistens auch eines der Züchtungsziele. Deshalb ist es sinnvoll, kurz vor der Genussreife mehr Pflanzen auszusuchen, um dann die früh schossenden noch entfernen und vielleicht sogar noch essen zu können.

Nach dem Ausleseschritt sollten noch mindestens 10 Pflanzen stehen bleiben, die zur Blüte kommen. In fast jedem Fall läuft es darauf hinaus, dass wir die Pflanzen stehen lassen werden, die wir am liebsten gegessen hätten....


Ausbildung der Samenstände

Jetzt bleibt erst mal nicht mehr zu tun, als den Salaten beim Schießen zuzuschauen. Nur den Sorten, die sehr feste Köpfe bilden, wie z.B. einige Eissalate, helfen wir etwas nach, indem wir den Kopf von oben mittig einschneiden oder eine Art "Deckel" abnehmen. In jedem Falle darf dabei das Herz nicht verletzt werden.

Viele GärtnerInnen wundern sich, wie mächtig so ein geschossener Salat werden kann. Wenn die untersten Blätter anfangen abzusterben, sollten Sie diese entfernen, damit keine Fäulnis in den Stängel eindringen kann. Wackelige Samenträger auf den langen Stängeln werden vorsichtshalber angebunden.

Wenn sich die ersten Blüten öffnen, sind dann auch noch handwerkliche Fähigkeiten gefragt. Wir müssen nun ein einfaches Foliendach über die Samenträger bauen, denn diese sind sehr empfindlich gegen Feuchtigkeit in den Blütenköpfchen. In normalen Jahren kann das schon zu Totalausfällen führen. Für den Hausgarten würde ich eine einfache Konstruktion aus Dachlatten oder Kanthölzern empfehlen, die mit Gewächshausfolie bespannt wird.

Das Dach sollte so hoch sein, dass Sie noch darunter arbeiten können. Dadurch wird ein ausreichend großer Luftraum erreicht. Die Folie sollte bereits auf Höhe der Salatblüten enden, damit seitlicher Wind die Samenträger immer wieder durchstreichen kann. Der umlaufende Dachüberstand muss vor seitlichem Regen schützen. Spätestens zur Pflanzung der Salate sollten Sie eine Idee zum Bau und zur Größe des Daches haben, sonst kann u.U. ein sehr kreatives Dach nötig sein.


Saatgutgewinnung

Sind die Samen reif, erscheinen die kleinen Pusteblumen aus den Blütenköpfchen, die den Samen leicht freigeben. Ich schlage die ganzen, ausgereiften und trockenen Samenträger kopfüber in einer Tonne aus. Man kann auch die einzelnen Blütenköpfchen abpflücken, aber das dauert mir zu lange.

Das so gewonnene Saatgut kann dann mit Hilfe von Sieben und Wind gereinigt werden. Für den Privatgebrauch muss das Saatgut nicht so konsequent gereinigt werden, wie wir das auf den Betrieben tun, aber für Lagerung und Aussaat ist eine gewisse Reinheit durchaus sinnvoll.

Eine einfache Reinigung könnte so aussehen: Wir suchen zwei Siebe, eines, das die Salatsamen gerade durchlässt, und eines, das sie gerade zurückhält. Jetzt haben wir alles abgesiebt, was größer und kleiner als das Saatgut war.

Nun nutzen wir die Kraft des Windes, breiten an einem Tag mit gleichmäßigem Wind ein großes Tuch auf dem Boden aus und lassen das Saatgut aus einer gewissen Höhe langsam in den Wind rieseln. Mit etwas Übung gelingt es, dass über die Länge des Tuches hinweg die Samen nach ihrem Gewicht sortiert zu Boden sinken. Es ist ein schönes Erlebnis, mit so einfachen Mitteln ziemlich gut gereinigtes Saatgut zu erhalten.

Ein Keimtest gibt uns Aufschluss über die Qualität des Saatgutes: Ich lege die Samen auf ein befeuchtetes Filterpapier in eine Petrischale, achte darauf, dass der Test nicht austrocknet und nicht wärmer als 20 °C steht. Nach einigen Tagen kann ich dann die gekeimten Samen auszählen. Trockenes und gesundes Salatsaatgut ist normalerweise 3-4 Jahre keimfähig.


Übersicht Saatgutgewinnung

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